Missa simplex
Die Missa simplex – „Einfache Messe“ – ist eine Messvertonung in lateinischer Sprache für vierstimmigen gemischten Chor. Als Missa brevis umfasst sie die Ordinariumsteile Kyrie, Gloria, Sanctus & Benedictus sowie Agnus Dei.
Die Idee zu einer einfachen Messe entstand durch die Einschränkungen der Chorarbeit während der Corona-Pandemie. Die Einfachheit dieser Messvertonung liegt in ihrer fast durchgehend homophonen Struktur und refrainartig wiederkehrenden Abschnitten, die der Messe einerseits eine zyklische Geschlossenheit verleihen und andererseits gewährleisten, dass sie schnell und relativ leicht einzustudieren ist. Die Schlichtheit des vierstimmigen Satzes ermöglicht eine Aufführung auch mit kleinen Besetzungen (Solistenquartett, Doppelquartett, „Chor-Schola“), wie sie während der Pandemie in unseren Gottesdiensten üblich war. Sie eignet sich auch gut zum Wiedereinstieg in die Chorarbeit nach längerer Pause.
Musikalisch ist die Missa simplex inspiriert von der wirkungsvollen Satztechnik der Taizé-Gesänge von Jacques Berthier (ohne diese imitieren zu wollen), die stets einfach, aber nie einfältig sind. So ist es der Farbenreichtum der Harmonik, der dieser Messe Abwechslung verleihen soll.
Die verschiedenen Ausdruckspole des Messordinariums, deren Spannungsfeld zwischen Göttlichem und Menschlichem, Himmel und Erde, Sünde und der Bitte um Frieden so viele Aspekte zu bieten hat, sind durch unterschiedliche Harmonik, Tempi und Taktarten dem jeweiligen Charakter entsprechend gestaltet. Auf dynamische oder weitere Angaben zur Gestaltung wurde bewusst verzichtet. So bleibt dem Interpreten ein Freiraum zur individuellen musikalischen Gestaltung.
Die Aufführung ist a capella oder mit Orgelbegleitung colla parte möglich.
Missa simplex - Probepartitur
Missa simplex - Live-Mitschnitt der Uraufführung
Kyrie
Gloria
Sanctus & Benedictus
Agnus Dei
Katholischer Kirchenchor St. Josef Böbingen unter der Leitung von Thomas M. J. Schäfer